Léo Collard

Politiker

* 11. Juli 1902 Aulnois

† 28. Januar 1981 Mons

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/1981

vom 25. Mai 1981

Wirken

Léo (Léopold) Collard stammte aus Aulnois in der Nähe von Mons. Sein Vater war Zollbeamter und begeisterter Sozialist. Auch der junge C. war früh in der sozialistischen Jugendbewegung tätig. 1917, also nur 15 Jahre alt, wurde er von den deutschen Besatzungsbehörden wegen sozialistischer Umtriebe in ein Arbeitslager in Frankreich gesteckt. Nach dem Krieg studierte C. an der Universität Brüssel, promovierte zum Dr. jur. und eröffnete dann eine Anwaltspraxis in Mons. Daneben war er auf dem Gebiet der Arbeiterbildung tätig. Längere Zeit wirkte er als Professor für Internationales Recht an der Handelshochschule des Distrikts Hainault, in dem Mons liegt.

Seit 1932 vertrat C. die Sozialistische Partei im belgischen Parlament. Während des zweiten Weltkrieges und der erneuten Besetzung des Landes war C. in der sozialistischen Untergrundbewegung aktiv. 1946 wurde er Stadtrat und 1952 Bürgermeister von Mons, ein Amt, das er bis 1974 innehatte. Von 1954-58 amtierte C. als Erziehungsminister. Während des 1955 in Belgien ausgelösten Schulkampfes wurde er von katholischer Seite stark angefochten, als er die staatl. Subventionierung der meist katholischen Privatschulen (die mit den Staatsschulen rivalisierten) etwas kürzte. Es kam dabei zu ...